Losprobiert-Geschichten: Selbstsicher trotz Schüchternheit

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Willkommen bei einem neuen Format und einem der Gründe, warum ich diesen Blog gegründet habe: Losprobiert-Geschichten. Hier möchte ich euch zu Wort kommen lassen. In welchem Bereich habt ihr losprobiert? Wie war das für euch? Was waren und sind eure größten Erfolge und Schwierigkeiten? Mein Wunsch ist es, dass wir uns mit diesen Geschichten gegenseitig inspririeren und Vorbild/Unterstützung sein können, wie ich das in meinem letzten Beitrag vorgeschlagen habe.

Heute erzählt Sandra davon, wie sie gelernt hat, ihre Schüchternheit zu überwinden und mehr aus sich herauszukommen. Sandra ist Coach für zurückhaltende Frauen und hilft ihnen dabei, sich zu trauen, für sich einzustehen. In ihrer facebook-Gruppe „Steh zu dir -zurückhaltend.schüchtern.stark“ teilt sie außerdem täglich kleine Impulse zum Thema. Alle Infos zu Sandra und ihrer Arbeit findet ihr auf ihrer Homepage sandrakrueger.com.

Sandra Krüger - Coach für zurückhaltende Frauen
Sandra hat beschlossen sich ihrer Schüchternheit zu stellen (Bildrechte: Sandra Krüger)

Da ich ja selbst auch ein sehr introvertierter Mensch bin (oder um es mit den Worten meiner Gastmutter zu sagen: Sarah, you are painfully quiet/ Sarah, du bist so still, dass es wehtut), ist das für mich definitiv auch ein Herzensthema. Ich hoffe Sandras Geschichte macht euch Mut, euch nicht mit dem Status Quo abzufinden, sondern einfach loszuprobieren.

In welchem Bereich hast du losprobiert? Warum war dir das wichtig genug, dafür deine Komfortzone zu verlassen?

Ich war ganz lange sehr schüchtern. Wenn ich zum Beispiel mit anderen Menschen zusammen war, habe ich häufig keinen Ton herausbekommen und mich immer mehr zurückgezogen. Besonders im Umgang mit Menschen, die sehr laut und selbstsicher auftreten, war ich unsicher. Mich in solchen Situationen selbst zu präsentieren, war mir unangenehm und hat mir viel Angst gemacht.

Besonders aufgefallen ist mir das, als ich meinen Ehemann kennengelernt habe. Dabei bin ich immer wieder in Situationen gekommen, die mir Angst gemacht haben. Das hat dazu geführt, dass ich häufig nach Ausreden gesucht habe, um solchen Situationen aus dem Weg zu gehen.

Irgendwann kam ich dann an den Punkt, an dem ich dachte: Das geht so nicht weiter. Ich will mich wohlfühlen können in solchen Situationen. Ich will mit anderen Menschen reden, aber ich traue mich einfach nicht. Also habe ich überlegt, was ich dagegen tun kann und habe ein Seminar zu diesem Thema besucht.

Das große „Warum“ war: Ich will mit Menschen reden können und nicht immer nur ängstlich sein. Ich wollte lernen, locker und entspannt sein, wenn ich mit Menschen zusammen bin

Was waren deine konkreten ersten Losprobier-Schritte? Wie war der Anfang für dich?

Ich habe in besagtem Seminar angefangen, über meine Angst zu reden. Dort durfte ich die Erfahrung machen, wie es ist, sich unter Menschen locker und leicht zu fühlen. Im Nachhinein konnte ich mich immer wieder daran dann erinnern und habe deshalb immer weiter gemacht und mich mehr getraut habe.

Meine ersten Versuche waren kleine Mutproben im Alltag. Ich habe zum Beispiel auf der Straße Menschen angesprochen, um sie nach der Uhrzeit oder dem Weg zu fragen. Ein weiterer Schritt war, mit anderen Freunden ins Gespräch zu gehen und zu erzählen, wie es mir mit meiner Schüchternheit geht. Ich habe also angefangen, mein Inneres nach außen zu tragen.

Was waren dabei deine größten Erfolge?

Der größte Erfolg war für mich der Zuspruch, den ich auf diese Weise bekommen habe. Die Menschen, mit denen ich gesprochen habe, haben mich nicht abgelehnt dafür, dass ich mich geöffnet habe, sondern haben mich unterstützt. Das hat mir gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin und dazu geführt, dass ich weitermache.

Was waren dabei deine größten Schwierigkeiten?

Meine Familie/Eltern.

Was hast du auf diesem Weg gelernt, was dich wirklich überrascht hat?

Ich war wirklich überrascht zu lernen, dass Menschen mich nicht ablehnen, wenn ich meine Angst zugebe. Stattdessen bekomme ich sehr viel Zuspruch und höre auch immer wieder, wie mutig es ist, offen über meine Ängste zu reden.

Mein Mann ist selbstständig und kennt dadurch viele laute und extrovertierte Menschen, mit denen ich mich anfangs unwohl gefühlt habe. Aber immer, wenn ich mich jemandem gegenüber geöffnet habe, habe ich positiven Zuspruch bekommen. Dadurch ist Nähe zu Menschen entstanden, die mir anfangs eigentlich unsympathisch waren.

Was mich außerdem überrascht hat, ist, dass ich mich inzwischen traue für das einzustehen, was mir wichtig ist. Das gehört für mich dazu und deshalb mache ich das jetzt einfach.

Sandra Krüger in blauer Jacke auf einer Astschaukel am Waldrand
Sandra hat gelernt, für sich einzustehen – trotz Schüchternheit (Bildrechte: Sandra Krüger)

Wo bist du jetzt auf deinem Losprobier-Weg? Wie geht es dir damit?

Generell kann man sagen, dass der Weg ja nie aufhört, selbstsicherer zu werden. Aber ich bin jetzt an einem Punkt, dass ich sagen kann, ich bin eine selbstbewusste Frau. Zwar falle ich immer mal wieder dahin zurück, dass ich Angst habe, aber da komme ich schnell wieder heraus.

Ich weiß jetzt auch, warum die Angst da ist. In solchen Momenten kann ich mich dann selbst entscheiden, was mir guttut: Stelle ich mich der Situation und mache das oder mache ich es eben nicht? Da gibt es für mich keinen Zwang mehr. Es gibt Momente, in denen es mit guttut, mich mit anderen Menschen zu treffen, aber es gibt auch Momente, in denen es nicht so guttut.

Mir geht es sehr gut mit meiner Entscheidung und bin froh, dass ich diesen Weg gegangen bin. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich nie wieder zurückmöchte.

Wenn du die Zeit zurückdrehen könntest, würdest du dich nochmal dafür entscheiden, in diesem Bereich loszuprobieren? Würdest du Dinge anders machen?

Ich würde mich auf jeden Fall wieder so entscheiden. Aber ich würde mir diesmal von Anfang an jemanden holen, der mich bei diesem Prozess begleiten kann und der die Situation kennt und versteht. Die Entscheidung, mir Hilfe zu holen, war auf jeden Fall richtig.

Was bedeutet Mut für dich? Glaubst du es braucht Mut, um loszuprobieren?

Ja, es braucht auf jeden Fall Mut, eine solche Entscheidung zu treffen und auch dazu zu stehen. Es ist ja auch mutig, das dann einfach auszuprobieren.

Am Anfang dachte ich oft, dass ich mich einmal entscheiden muss und diese Entscheidung nicht rückgängig machen kann. Inzwischen weiß ich aber, dass es auch mutig ist, einfach loszugehen und zu probieren und wenn es nicht funktioniert, seine Meinung wieder zu ändern. Das ist genauso okay.

Welchen Rat würdest du Menschen geben, die den gleichen oder einen ähnlichen Weg gehen wollen wie du?

Ich würde euch auf jeden Fall dazu raten, euch für diesen Weg zu entscheiden. Findet heraus, was ihr erreichen wollt. Wenn ihr mehr aus euch herauskommen können wollt, dann holt euch am besten jemanden, der euch helfen kann und der auch versteht, was in euch vorgeht. Es ist auf jeden Fall einfacher, wenn ihr jemanden habt, dem ihr euch anvertrauen könnt, als wenn ihr das alleine versucht nur in eurem Kopf hinzukriegen.

Ich hoffe, Sandras Losprobier-Erfahrungen konnten auch dich inspirieren, deinen Weg zu gehen. Kennst du das? Bist du auch eher schüchtern und zurückhaltend? Was sind dabei deine größten Herausforderungen?


Du hast auch ein Thema, in dem du dich einfach mal getraut und losprobiert hast (oder losprobieren willst)? Möchtet ihr anderen von euren Erfahrungen berichten und sie ermutigen, es euch gleichzutun? Dann melde dich gerne bei mir und wir schauen gemeinsam, wie wir deine Geschichte am besten teilen können. Egal, ob du dich selbstständig gemacht hast, eine neue Sportart probiert hast, Lamas züchtest, im Backen deine neue Leidenschaft entdeckt hast oder etwas ganz anderes – alle Geschichten sind willkommen.

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