Es gab einen kritischen Fehler auf deiner WordPress-Website – Was du jetzt tun kannst und solltest

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„Es gab einen kritischen Fehler auf deiner Website.“ – wenn du diese Meldung siehst, rutscht dir vermutlich erstmal das Herz in die Hose. Auf den ersten Blick wirkt es so, als wäre die Website komplett hinüber und alle Inhalte einfach weg.

Aber keine Sorge: Das ist gar nicht so.

Deine Website ist noch da und in den meisten Fällen kannst du den kritischen Fehler sogar relativ einfach selbst beheben.

In diesem Artikel zeige ich dir Schritt für Schritt, wie das geht und du erfährst, wie du die Situation einschätzt, wie du deine Website wieder zum Laufen bringst und wann es Zeit ist, sich Hilfe zu holen.

Auf einen Blick:

  • Einen kritischen Fehler in WordPress erkennst du durch eine entsprechende Fehlermeldung oder E-Mail.
  • Verwende den Wiederherstellungslink aus der E-Mail, um in den Recovery Mode zu gelangen.
  • Alternativ kannst du über FTP direkt auf das Dateisystem zugreifen und Plugins/Themes manuell deaktivieren.
  • Für die Fehlerbehebung identifizierst du zunächst problematische Plugins/Themes.
  • Diese solltest du dann löschen, aktualisieren oder auf eine alte Version zurücksetzen. Behebt das den Fehler nicht, kontaktiere den Support.

Was ist ein kritischer Fehler?

Ein kritischer Fehler in WordPress ist eine Art Notbremse deiner Website. Wenn WordPress einen Fehler entdeckt, der so schwerwiegend ist, dass er den normalen Betrieb deiner Website gefährdet, wird diese Notbremse gezogen.

Die häufigsten Auslöser für kritische Fehler sind Konflikte zwischen verschiedenen Teilen deiner Website. Das passiert zum Beispiel, wenn sich zwei Plugins gegenseitig ins Gehege kommen, ein Update nicht richtig durchgeführt werden konnte oder dein Theme Probleme mit der aktuellen WordPress-Version hat.

Was also erstmal super dramatisch klingt, ist am Ende eigentlich sogar gut. Dadurch, dass WordPress kritische Fehler selbstständig erkennt und reagiert, bekommst du die Möglichkeit, die Website zu retten, bevor es zu ernsthaften Schäden gekommen ist.

Oft kannst du sie sogar selbst (auch ohne großes Technik-Wissen) problemlos wiederherstellen. Wie das geht, zeige ich dir hier.

 

Wie bemerkst du, ob es einen kritischen Fehler auf deiner Website gibt?

Sagen wir es mal so: In den allermeisten Fällen wirst du von ganz allein feststellen, wenn es einen kritischen Fehler auf deiner Website gibt.

Die offensichtlichen Anzeichen:

  • Du siehst die Meldung: „Es gab einen kritischen Fehler“ (ich sag doch offensichtlich :D).
  • Du bekommst eine E-Mail, die dich darüber informiert, dass es einen kritischen Fehler auf deiner Website gibt.
  • Deine Website zeigt nur noch eine weiße Seite an – auch bekannt als „White Screen of Death“.
Screenshot: Fehlermeldung "Es gab einen kritischen Fehler auf deiner Website" in WordPress

Es kann aber auch sein, dass sich der Fehler bei dir nicht ganz so offensichtlich bemerkbar macht. Etwas verstecktere Anzeichen können sein:

  • Du kannst dich nicht mehr in den Admin-Bereich einloggen
  • Einzelne Seiten deiner Website (oder im Dashboard) laden nicht mehr oder bringen einen Fehler
  • Bestimmte Funktionen wie Kontaktformulare oder der Shop funktionieren nicht mehr

Wenn du eines dieser Probleme feststellst, teste deine Website am besten erstmal von verschiedenen Geräten (im besten Fall sogar verschiedenen Internetzugängen z. B. WLAN und mobile Daten) aus. So kannst du ausschließen, dass es nur an deinem Browser, Computer oder deiner IP-Adresse liegt.

Was solltest du als erstes tun, wenn es einen kritischen Fehler gibt?

Sofern du das noch nicht getan hast, solltest du zunächst deine Website aufrufen und prüfen, wie „schlimm“ es tatsächlich ist.

Oft (insbesondere, wenn du „nur“ die E-Mail bekommen hast) ist der Fehler gar nicht so schlimm und (fast) alles funktioniert noch wie gewohnt. In der E-Mail steht normalerweise auch, auf welcher konkreten Seite der Fehler aufgetreten ist, die solltest du dir also auf jeden Fall anschauen.

Es kann aber auch sein, dass deine Website einfach gar nicht mehr erreichbar ist und du nur einen White Screen of Death siehst. In diesem Fall müssen wir die Website erstmal soweit wiederherstellen, dass du überhaupt wieder zugreifen kannst.

Wie bekommst du wieder Zugriff auf deine Website?

Wenn ein kritischer Fehler auftritt, sendet WordPress dir automatisch eine E-Mail an die Adresse, die als Administrator-Adresse hinterlegt ist.

Friendly reminder: Das kannst du in den WordPress-Einstellungen anpassen und sofern möglich prüfst du am besten jetzt sofort, dass da deine E-Mail-Adresse hinterlegt ist.

Diese E-Mail ist dein erster und mit Abstand bester Rettungsanker, denn sie enthält einen speziellen Wiederherstellungslink (der ist für 24 Stunden gültig, wenn der Fehler danach noch besteht bekommst du automatisch eine neue E-Mail mit neuem Link).

Falls du keine E-Mail findest, schaue sicherheitshalber auch in deinem Spam-Ordner nach. Wenn du deine Website von jemandem erstellen lasst hast oder betreuen lässt, dann frag unbedingt auch dort nach, ob die E-Mail vielleicht dorthin ging.

3.1 Wiederherstellung über Link in E-Mail

Der Wiederherstellungslink in der E-Mail ist dein sicherster und einfachster Weg zurück zu deiner Website. Wenn du auf diesen Link klickst, gelangst du in den sogenannten „Recovery Mode“.

Dieser spezielle Modus wurde von WordPress genau für diesen Fall entwickelt und ermöglicht dir, auch bei schwerwiegenden Fehlern wieder Zugriff auf dein Dashboard zu bekommen.

In diesem Modus sind zunächst alle (manchmal auch nur die „problematischen“) Plugins und das aktuelle Theme deaktiviert, denn in den allermeisten Fällen versteckt sich dort irgendwo der Fehler. Wundere dich also nicht, dass deine Website komplett anders aussieht als vorher und nicht funktioniert wie gewöhnt – das soll so.

Wichtig ist erstmal nur, dass du überhaupt wieder Zugriff hast.

Screenshot der E-Mail von WordPress, darin markiert der Wiederherstellungslink
Screenshot der WordPress Login-Seite mit Hinweis auf den Wiederherstellungsmodus

3.2 Zugriff über FTP

Wenn du keine E-Mail bekommen hast oder der Wiederherstellungslink nicht funktioniert, gibt es noch einen zweiten Weg: den Zugriff über FTP.

Damit greifst du direkt auf das Dateisystem bei deinem Hoster (du weißt schon, da, wo deine Website wohnt) zu und hast dort die Möglichkeit, Plugins und Themes manuell zu deaktivieren (indem du die zugehörigen Ordner umbenennst). Anschließend sollte dein Dashboard wieder erreichbar sein und du kannst dich einloggen und wie unten beschrieben weitermachen.

Wenn du noch nie mit FTP gearbeitet hast und/oder dich in der Ordner-Struktur von WordPress nicht auskennst, such dir hier bitte professionelle Unterstützung und bitte z. B. den Support deines Hosters um Hilfe. Leg nicht auf eigene Faust (auch nicht mit Anleitung von ChatGPT und Co.) los. Wenn du hier eine falsche Datei löschst oder änderst, machst du das Problem nur noch größer und im blödesten Fall lässt sich die Website dann wirklich nicht mehr wiederherstellen.

Wie findest du den Fehler?

Herzlichen Glückwunsch, ein sehr wichtiger Schritt ist damit geschafft. Jetzt gilt es, den Fehler zu finden und deine Website wieder zum Laufen zu bekommen.

Tipp: Wenn du es dir einfach machen willst und ein aktuelles Backup deiner Website hast, als sie noch funktioniert hat, kannst du dieses jetzt hier wiederherstellen. Damit ist deine Website ohne viel Aufwand schnell wieder funktionstüchtig (auch wenn ich dir raten würde, nochmal eine fachkundige Person draufschauen zu lassen, insbesondere wenn du nicht weißt, was den Fehler ausgelöst hat).

Im besten Fall (und das ist gar nicht mal so selten) zeigt dir WordPress im Recovery-Modus direkt erste Hinweise darauf, wo der Fehler liegt. Meist sind es bestimmte Plugins oder dein aktives Theme, die den kritischen Fehler verursachen. Wenn du jeweils zur Themes- oder Plugin-Liste navigierst, zeigt dir WordPress den Übeltäter dort oft schon mit einer roten Warnmeldung an.

Screenshot des Dashboards im Wiederherstellungsmodus der WordPress-Website. Darin markiert: Der Hinweis auf ein fehlerhaftes Plugin
Screenshot der Plugin-Übersicht im Wiederherstellungsmodus. Darin markiert: Das von WordPress als fehlerhaft markierte Plugin

Wenn du keine klare Markierung finden kannst, musst du dich selbst auf die Suche nach dem Fehler machen. Schau dazu nochmal in die E-Mail (sofern du die bekommen hast).

Dort gibt es unten einen Teil mit mehr Informationen zum Fehler und sogar den Teil im Code, der den Fehler verursacht hat. Wenn dir hier ein Name ein Plugin- oder Theme-Name auftaucht, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es daran lag.

Screenshot der E-Mail von WordPress, darin markiert alle Teile, in denen sich Hinweise auf die Ursache des Problems finden

Wenn du keine E-Mail bekommen hast, hilft nur, erst dein Theme und dann ein Plugin nach dem anderen zu aktivieren und zu schauen, ob und wann der Fehler wiederkommt (manchmal geht es dann auch einfach wieder, in diesem Fall einfach hinnehmen und freuen).

Beginne dabei am besten mit allem, was du erst vor kurzem geändert hast, z. B. Plugins, die du erst kürzlich installiert oder aktualisiert hast.

Und noch ein letzter Tipp: Mach dir Notizen darüber, welche Schritte du unternimmst, damit du nicht den Überblick verlierst.

Wie behebst du den Fehler?

Jetzt kannst du erstmal alles wieder aktivieren, was den Fehler NICHT verursacht hat.

Wenn ein Plugin der Auslöser des Fehlers ist, lass dieses zunächst deaktiviert. Sollte es sich um ein Plugin handeln, was du nicht unbedingt brauchst (oder für das du eine gute Alternative kennst), kannst du dieses löschen und ggf. eine Alternative installieren.

Handelt es sich um ein Plugin, was für die Funktionalität deiner Website entscheidend ist und wofür es keine Alternative gibt, ist die Lage etwas schwieriger. Hier kannst du probieren, ob der Fehler mit einer neueren (Updates!) oder älteren (ein sogenanntes Rollback, wie das geht ist hier erklärt) Version verschwindet.

Wenn das nichts bringt, solltest du dich an den Support des Plugins wenden (sofern vorhanden) oder dir jemanden suchen, der dir helfen kann, das Problem weiter zu analysieren und zu lösen.

Ähnlich verhält es sich, wenn das Problem durch dein Theme hervorgerufen wurde. Auch hier solltest du – zumindest übergangsweise – auf ein anderes Theme wechseln. Prüfe dann, ob das Problem durch eine ältere/neuere Version behoben wird. Manchmal reicht sogar eine Neuinstallation der selben Version, da dabei beschädigte Dateien ersetzt werden.

Wenn das das Problem nicht löst, gilt auch hier: Wende dich an den Support des Themes und/oder such dir fachkundige Unterstützung.

Sobald du eine Lösung gefunden hast, vergiss nicht, den Wiederherstellungsmodus zu beenden, damit deine Website wieder wie gewohnt funktioniert.

Du fühlst dich verloren im Technik-Dschungel?

Fazit: Kritische WordPress-Fehler sind kein Weltuntergang

Zugegeben: Kritische Fehler in WordPress klingen zunächst beängstigend, sind aber in den meisten Fällen gut zu beheben. Das Wichtigste ist, dass du nicht in Panik verfällst und systematisch – wie oben beschrieben – vorgehst.

Mit den Tipps aus diesem Beitrag solltest du in den allermeisten Fällen deine Website allein wiederherstellen können. Wenn das nicht funktioniert oder du dich allein einfach nicht rantraust, ist es aber auch völlig legitim, dir Unterstützung zu suchen (wenn es dringend ist, such am besten nach WordPress Notfall-Support. Wenn es etwas Zeit hat, melde dich gerne bei mir und ich melde mich so schnell wie möglich).

Für die Zukunft achte darauf, bestmöglich vorbereitet zu sein: Stelle sicher, dass deine Administrator-E-Mail-Adresse aktuell ist, damit du im Ernstfall die E-Mail mit dem Wiederherstellungslink erhältst. Außerdem solltest du regelmäßig Backups auf deiner Website durchführen, denn damit geht die Wiederherstellung am schnellsten und unkompliziertesten.

Gewöhne dir am besten auch an, Änderungen an deiner Website zu dokumentieren, besonders wenn es um Updates geht (ich mache z. B. jedes Mal, bevor ich Updates mache einen Screenshot der betroffenen Plugins/Themes). Das macht die Fehlersuche deutlich einfacher.

Sarah Osenberg

Sarah Osenberg

ist Technik-VA, Sparringspartnerin und Umsetzerin für (technische) Prozesse im Online-Business. Ihr Fokus liegt dabei auf WordPress-Websites, E-Mail-Marketing, sowie der Erstellung und dem Verkauf von Online-Produkten.

Ihr Ziel ist es, dir zu zeigen, dass die Technik hinter deinem Online-Business nicht frustrierend sein muss, sondern richtig Spaß machen kann. In ihr steckt eine kleine Technik-Nerdin und die liebt es, technische Herausforderungen zu meistern.

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