Losprobiert-Geschichten: Immer wieder neue Schritte gehen

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Als ich mir Gedanken darüber gemacht habe, wie es mit Losprobiert weitergeht, stand eine Sache von Anfang an fest: Die Losprobiert-Geschichten sollen bleiben. Denn auch wenn mein thematischer Schwerpunkt inzwischen ein anderer ist, möchte ich gerne damit fortfahren, inspirierende Geschichten zu teilen von Menschen, die sich getraut haben, einfach mal loszuprobieren.

Den Auftakt der neuen Runde Losprobiert-Geschichten macht Kristin AlKamal. Kristin hat sich immer wieder neu dazu entschieden, loszuprobieren und sich dabei mehr als einmal getraut, den eingeschlagenen Weg zu verlassen und neue Schritte zu gehen. In ihrer Losprobiert-Geschichte erzählt sie davon, wie sie immer wieder ihren eigenen Weg gefunden hat – und wie sie diesen auch immer wieder hinterfragt hat und dann neue Schritte gegangen ist.

Inzwischen ist Kristin selbstständig als Webdesignerin und SEO-Texterin und kann dabei auf viele Erfahrungen zurückgreifen, die sie im Laufe der Jahre mit ihrem eigenen Blog, als Autorin und als Fotografin gesammelt hat, was übrigens auch das beste Beispiel dafür ist, dass sich Losprobiert-Momente oft noch Jahre später auszahlen. Außerdem bloggt sie inzwischen auf ihrem Reiseblog über das Reisen mit Hund. Auf Instagram ist sie zu finden als @alkamalkristin bzw. @thealkamalsontheroad.

In welchem Bereich hast du losprobiert und warum war dir das wichtig genug, dafür deine Komfortzone zu verlassen?

Ich habe so einiges im Leben bereits aus- und vor allem losprobiert. Und trotz meiner Angst, alles geht schief, habe ich rückblickend festgestellt, dass es eigentlich immer funktionierte. Dass es dann doch letztendlich immer einen richtigen Moment für mich gab, um zu starten.

Manchmal habe ich gar nicht darüber nachgedacht, es war einfach die logische Folge dessen, was ich vorher getan habe. Mut hat es immer gebraucht, denn eigentlich mag ich lieber die Ruhe und das für-mich-sein. Herauszutreten und „öffentlich“ zu werden, das war ein großer Schritt für mich.

Was waren deine konkreten ersten Losprobier-Schritte? Wie war der Anfang für dich?

2007 habe ich meinen ersten Blog begonnen. Noch mit Blogspot. Anfangs habe ich vor allem über Bücher und Filme geschrieben, Rezensionen und Gedanken zum Alltag als Singlemutter. Dann kam die Fotografie dazu und ich wechselte von Blogspot zu WordPress, weil schon damals WordPress mehr Möglichkeiten geboten hat, obwohl das nur wenig war im Gegensatz zu heute.

2008 habe ich – nachdem ich mehrere Jahre in der Literaturszene unterwegs gewesen bin, selbst geschrieben und vor allem lektoriert habe – mit befreundeten Autoren einen Verlag gegründet und Bücher verlegt.

2010 habe ich – nachdem ich mir jahrelang selbst das Fotografieren beigebracht habe – meine erste Hochzeit fotografiert und danach noch viele mehr.

Was waren dabei deine größten Erfolge?

Im Verlag war der größte Erfolg das Veröffentlichen von Büchern. Wir waren ein kleines Team und haben alles selbst gemacht: Autoren gesucht, Manuskripte lektoriert und für den Druck fertig gemacht, dazu Cover entworfen und Marketing betrieben. Wir waren alle Autoren – manche erfahrener, manche noch nicht – ein zusammengewürfeltes Team aus verschiedensten Leuten, die sich zum einen zusammenfinden und sich zum anderen in Arbeitsbereiche einbringen mussten, von denen nicht jeder Ahnung hatte, aber die ungeheure Lust zu lernen.

Beim Fotografieren waren meine größten Erfolge, Fotos, die einfach Geschichten erzählten. Das war, was ich am liebsten tat. Nicht nur das Hochzeitspaar vor eine hübsche Wand stellen in romantischer Pose, die Geschichte dahinter und drumherum zu erzählen, das hat mich am meisten erfüllt, und natürlich die glücklichen Anrufe der Paare nach der Hochzeitsfotoabgabe und die Anrufe neuer Kunden.

Und beim Bloggen – eher persönlich – dass ich weltweit Menschen kennen gelernt habe, die ich z.B. in Frankreich und Spanien besucht habe und die noch heute zu meinen Freunden zählen. Auch wenn ich zwischendurch das Bloggen schleifen lassen habe, habe ich die Lust am eigentlichen Bloggen nicht verloren. So blogge ich seit einiger Zeit wieder und zwar über meine größte Leidenschaft das Reisen.

Was waren dabei deine größten Schwierigkeiten?

Im Verlag empfinde ich es als größte Schwierigkeit, dass kein direktes Ziel für jeden definiert wurde. Ich glaube, damit arbeitet es sich besser. So hat jeder zu allem etwas gesagt, die Meinung von allen sollte immer gehört und gemeinsam entschieden werden. Kann funktionieren, hat es aber nicht. Dafür sind zu unterschiedliche Charaktere aufeinandergetroffen.

Beim Fotografieren hatte ich Schwierigkeiten, meine selbst gesetzten Grenzen durchzusetzen, den Preis zu verlangen, der mir zugestanden hat und wenn mehr gewollt wurde, nein zu sagen. Oder überhaupt zu sagen, dass es so und so laufen müsste. Ich hatte angenommen, dass es einfach Dinge gibt, die man weiß, die ich nicht ansprechen muss. Aber dem war nicht so. Kommunikation ist das A und O, genau zu definieren, was und wie es passiert, klar und deutlich zu formulieren.

Was hast du auf diesem Weg gelernt, was dich wirklich überrascht hat?

Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, mir Ziele zu setzen. Sonst ist es ein Rumgegurke um eine Sache, die vielleicht das Ziel sein könnte, oder vielleicht auch nicht.

Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, mir selbst Grenzen zu setzen. Das und das möchte ich tun, und das und das nicht, und dann genau das was ich will oder nicht klar zu kommunizieren.

Ich habe gelernt, dass es für mich wichtig ist, nein zu sagen, um ganz bei mir, meinen Zielen und Grenzen bleiben zu können. Und ich auch mal auf meinen Bauch hören sollte, der liegt oft so verkehrt nicht. Wenn es schwammig wird, beginnt wieder das Rumgegurke. Es nimmt mir das Selbst, macht mich zum Spielball und ich verliere die Lust an der eigentlichen Arbeit.

Vor allem die letzten zwei Punkte habe ich als Hochzeitsfotografin gelernt. Dort fühlte ich mich oft von Kunden überrumpelt, die Preise, Angebote und Ausgemachtes drücken oder verändern wollten, und ich weit schlechter dabei herausgekommen wäre. Eine Rolle spielte dabei, dass man länger mit dem Kunde Zeit zusammenverbringt, eine Zeit, die recht emotional ist. Allein mit einer Braut bei der Vorbereitung, da kommen manche Geschichten zum Vorschein. Schöne Geschichten. Aber sie machen es schwer, letztendlich nein zu sagen, wenn die eigene, berufliche Grenze überschritten wird.

Überrascht hat mich, dass – egal in welchem Bereich – es immer ein Vorwärts gab. Manchmal erst dann, wenn ich nicht mehr daran glaubte. Aber irgendwie schien der Weg, den ich manchmal unbewusst eingeschlagen habe, der Weg zu sein, der es für mich sein soll.

Wo bist du jetzt? Wie geht es dir damit?

Meine Ziele haben sich immer mal wieder geändert. Das eigentliche Ziel, etwas zu schaffen, was dem Menschen hilft, was funktioniert und anschaubar ist und den Mensch/Kunde zufrieden macht und mich ebenso, ist geblieben. Und ich sehe es – obwohl es den Verlag nicht mehr gibt, und ich auch keine Hochzeiten mehr fotografiere – nicht als Scheitern. Ich sehe es als einen Wegbereiter für das, was kommt. Eine Station, die ich erreicht habe und die mich auf meinem Weg weiterführt.

Ich befinde mich in einem für mich glücklichen Zustand, das Bloggen und das Wissen über das Bloggen und somit WordPress, das Schreiben und Lektorieren und das Fotografieren vereinen zu können und all mein Wissen gebündelt anzubieten.

Gescheitert bin ich eher an mir selbst Doch es fühlt sich auch nicht direkt gescheitert an. Sondern es war ein Lernen. Wie ich reagierte und agierte, zeigte mir, dass ich an mir selbst arbeiten muss. Ich bin ein Mensch, ich habe Wissen, ich habe die Fähigkeit, mir in Bereichen Expertise anzueignen. Es gibt keinen Grund, mich verstecken zu wollen und weniger wert zu fühlen. Für mich zu stehen. Und dass es okay ist.

Wenn du die Zeit zurückdrehen könntest, würdest du dich nochmal dafür entscheiden, in diesem Bereich loszuprobieren? Würdest du Dinge anders machen?

Ich glaube ja, ich würde es noch einmal fast genauso machen. Ich habe über die Jahre so viel gelernt in den verschiedenen Bereichen und mir beigebracht, es hat mir viel Spaß bereitet und mich selbst immer vor neue Anforderungen gestellt und ich habe sie letztendlich gemeistert. Das ist ein Teil von mir, und den möchte ich nicht missen. Die Erfolge und auch die Misserfolge, aus denen ich Lehren gezogen habe.

Was bedeutet Mut für dich? Glaubst du es braucht Mut, um loszuprobieren?

Mut gehört dazu, herauszutreten und loszuprobieren. Aber noch mehr Mut braucht es, sich und seine Arbeit immer wieder selbst zu reflektieren und an sich zu arbeiten. Weil weiterwurschteln kann jeder, aber zum Wachsen braucht es Mut.

Welchen Rat würdest du Menschen geben, die den gleichen oder einen ähnlichen Weg gehen wollen wie du?

Wie wohl jeder, der mal angefangen hat, nämlich: Anzufangen. Nicht einfach, einfach, sondern sich bewusst machen – was will man, wo will man hin. Ich bin sehr dafür, sich ein paar Minuten Zeit für Gedanken zu nehmen. Es muss kein minutengenauer Plan sein, weil vieles kommt anders als geplant. Aber Gedanken um Werte, Grenzen und eigentliche Ziele. Denn dann ist das Abkommen vom Weg nicht so leicht.

Und dann tatsächlich loszuprobieren und Fehler nicht zu fürchten, sondern sie als Geschenk zum Lernen zu nutzen.

Und zwischendurch einen Schritt zur Seite zu treten, die Situation zu betrachten und zu überlegen, ob man noch auf dem Weg ist, den man gehen will.

Und vor allem den Perfektionismus abzustellen. Nichts ist perfekt und sollte es auch nicht, denn es muss immer die Fähigkeit erhalten bleiben zu wachsen und sich zu entwickeln.

 

An dieser Stelle erst einmal ein großes Dankeschön an Kristin für das Teilen ihrer Losprobiert-Geschichte. Ich hoffe, sie konnte euch inspirieren, auch euren eigenen Weg zu gehen.

Du hast auch ein Thema, in dem du dich einfach mal getraut und losprobiert hast (oder losprobieren willst)? Möchtest du Anderen von euren Erfahrungen berichten und sie ermutigen, sich auch mal was zu trauen?

Dann melde dich gerne bei mir und wir schauen gemeinsam, wie wir deine Geschichte am besten teilen können. Egal, ob du dich selbstständig gemacht hast, eine neue Sportart probiert hast, Lamas züchtest, im Backen deine neue Leidenschaft entdeckt hast oder etwas ganz anderes – alle Geschichten sind willkommen.

P.S.: Alle anderen bisher erschienenen Losprobiert-Geschichten findest du hier.

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