Losprobiert-Geschichten: Selbständig als Coach arbeiten

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Heute gibt es endlich wieder eine Losprobiert-Geschichte für euch! Susanne hat den Schritt in die Selbstständigkeit als Coach gewagt. Sie hilft Menschen dabei, herauszufinden, was sie wirklich wollen und zeigt Wege, wie man Entscheidungen leichter treffen kann. Außerdem ist sie Autorin des e-Books „Kann mich nicht entscheiden – Ein Handbuch für Unentschlossene“, in dem sie verschiedene Entscheidungsmethoden für Situationen aller Art vorstellt. Mehr Informationen zu Susanne gibt es auf ihrer Homepage entscheidungswirrwarr.com. Dort gibt es außerdem auch einen Blog, auf dem Susanne zur Zeit immer freitags Geschichten veröffentlicht von Menschen, die mutige Entscheidungen getroffen haben. Auch das ist absolut lesenswert.

Wie ihr vielleicht wisst, bin auch ich ja gerade dabei, mich selbstständig zu machen. Mir hat es sehr gut getan, Susannes Geschichte zu lesen und zu sehen, wie sie all diese Probleme gemeistert hat, mit denen ich mich im Moment noch herumschlage. Ich hoffe euch geht es genauso und ihr lasst euch von Susannes Geschichte inspirieren, eure eigenen Träume zu verfolgen.

Susanne - Coach für Unentschlossene
Susanne hat losprobiert und sich als Coach selbstständig gemacht (Bildrechte: Susanne Loch)

In welchem Bereich hast du losprobiert und warum war dir das wichtig genug, dafür deine Komfortzone zu verlassen?

Ich hab mich einfach mal getraut, mich als Coach selbstständig zu machen und unentschlossene Menschen dabei zu unterstützen, für sie herauszufinden, was sie wirklich wollen und sie dabei zu begleiten, die für sie richtigen Entscheidungen zu treffen.

Mir war es wichtig genug, dafür meine Komfortzone zu verlassen, weil mir dieser Beruf irrsinnig viel Freude macht und mir die Selbstständigkeit gleichzeitig viele Freiheiten bringt. Außerdem dachte ich mir, ich habe nichts zu verlieren. Für mich schwirrte einfach die Frage im Kopf: “Wenn nicht jetzt, wann dann?” Mir war es wichtig, es gemacht und ausprobiert zu haben, anstatt mir ewig den Kopf zu zerbrechen und mich zu fragen “Was wäre, wenn?”

Was waren deine konkreten ersten Losprobier-Schritte? Wie war der Anfang für dich?

Mein erster Schritt war es, mir noch während meiner Coaching-Ausbildung, die ich nebenberuflich gemacht habe, zu überlegen, wie ich mich positionieren möchte, worin meine Expertise eigentlich liegt, die auch für andere nützlich sein kann. Und da wurde mir schnell klar: Es ist das Thema Entscheidungen treffen.

Es ist nämlich ein Thema, das mich über die Jahre hindurch stets begleitet hat, weil es mir früher unglaublich schwer fiel, sie zu treffen und ich hab des Öfteren andere für mich entscheiden lassen. Ich hatte mich nämlich oftmals nicht getraut, zu sagen, was ich möchte. Zum Teil wusste ich es auch einfach nicht. Gleichzeitig hatte ich auch Angst, mich falsch zu entscheiden oder mit meinen Entscheidungen andere vor den Kopf zu stoßen oder zu verletzen. Manchmal war ich auch einfach von der großen Auswahl an Möglichkeiten überfordert. Und natürlich war es auch bequem, meine Verantwortung abzugeben und andere für mich entscheiden zu lassen.

Irgendwann aber, als ich so langsam ins Erwachsenenalter kam, spürte ich eine große Unzufriedenheit in mir, weil ich gemerkt habe, ich komme nicht voran, mache keine Fortschritte und eigentlich wollte ich mehr von meinem Leben, doch ich wusste nicht genau, was es war. Also fing ich an, mich mehr damit auseinanderzusetzen, was ich wirklich möchte. Ich begann, mehr Verantwortung für mich zu übernehmen und bewusst eigene Entscheidungen zu treffen. Dabei fühlte ich mich einfach frei und gut und auch stark. – Das tu ich bis heute. Ich lernte mich einfach sehr gut kennen und fand heraus, was ich möchte und was mir guttut, weil sich durch jede Entscheidung etwas verändert hat und ich meine Erfahrungen gemacht habe.

Und weil mich dieses Thema so lange begleitet und mich bisher viel gelehrt hat, musste ich nicht lange überlegen, bis für mich feststand, dass genau das mein Thema im Coaching sein wird.

Es hat mir einfach mehr Sicherheit gegeben und mich darin bestärkt, dass ich es definitiv mit der Selbstständigkeit versuchen möchte. Kurz darauf entstand auch der Name “Entscheidungswirrwarr”, weil es für mich und viele andere genau das beschreibt, wenn sie sich nicht entscheiden können. Und ich hab es zu meiner Aufgabe gemacht, sie dabei zu begleiten und zu unterstützen, dieses Wirrwarr zu entwirren.

Etwas später kam eins zum anderen: Ich hab ein Businessplan erstellt, meldete meine Selbstständigkeit an, zunächst in Teilzeit, baute meine Website auf, erstellte einen Instagram-Account und und und. Klar hatte ich auch Zweifel, ob jetzt wirklich die richtige Zeit sei, es zu wagen und mich nur noch meiner selbstständigen Tätigkeit zu widmen. Aber die ganze Zeit war das Gefühl da: Jetzt oder nie.

Meine Vorgesetzten in meinem Angestellten-Job wussten auch von Anfang an, dass ich zu einem bestimmten Zeitpunkt vorhabe, wieder zu gehen. Den Entschluss, in die volle Selbstständigkeit zu gehen, habe ich nämlich schon lange vorher gefasst und daher wussten sie auch, dass sie sich irgendwann auch wieder von mir verabschieden müssen. Das hat es mir auch etwas leichter gemacht. Trotzdem fiel mir der Abschied schwer, weil es echt ein tolles Team war. Bisher fühlt sich die Entscheidung, zu gehen, aber dennoch richtig an.

Was waren dabei deine größten Erfolge?

Ich denke ich sehe es als großen Erfolg, zu sehen, wie groß der Zuspruch von meinem Umfeld war und heute noch ist. Sie geben mir das Gefühl, dass das, was ich mache, gut ist. Und sie glauben auch daran, dass ich das packen kann und ich gut darin bin, was ich in meiner Rolle als Coach mache. Das gibt mir wirklich viel Kraft und auch Mut.

Meinen allergrößten Erfolg bisher habe ich tatsächlich gehabt, als ich meine allererste Klientin akquiriert habe. Man, war ich da stolz! Aber auch mächtig nervös!

Ein weiterer großer Erfolg ist für mich, dass ich immer wieder erkannt habe, wie sehr ich in der Rolle als Coach aufgehe und wie viel Freude ich daran habe. Und auch dass ich viel positives Feedback von meinen Klienten erhalten durfte.

Was waren dabei deine größten Schwierigkeiten?

Ganz schwer fiel es mir vor allem am Anfang, mich und meine Arbeit zu zeigen. Überhaupt mein Gesicht und meinen Namen im Internet sichtbar zu machen. Allein schon der Gedanke, dass man mich über Google finden könne und gleich weiß, was ich beruflich mache, und wie man mich kontaktieren kann, machte mich anfangs vollkommen nervös und es hat auch erstmal gedauert, bis das nicht mehr so war.

Auch auf Instagram hat es bei mir gedauert, bis ich mich wirklich damit wohl gefühlt habe, über mich und meine Coaching-Tätigkeit zu sprechen, geschweige denn Werbung zu machen, weil es für mich auch total neu war, mich im Internet zu “präsentieren”. Aber mit ein bisschen Übung und Geduld habe ich mich daran gewöhnt und einen Weg gefunden, mit dem ich mich auch wohl fühle.

Eine weitere Schwierigkeit bestand für mich darin, dass ich im engeren Umfeld niemanden hatte, der oder die im selben Berufsfeld bzw. selbstständig arbeitet. Mir fehlte der Austausch mit Gleichgesinnten. Mittlerweile habe ich mir aber mein Netzwerk dementsprechend erweitern können und hab nun Personen, die ich um Rat fragen kann, wenn es um meine Selbstständigkeit geht. Und was mich beim Austausch immer unglaublich erleichtert: Ich bin mit meinen Herausforderungen nicht allein. Meine Probleme und Sorgen haben auch ganz viele andere gehabt!

Wo bist du jetzt? Wie geht es dir damit?

Ich bin nun seit Anfang des Jahres in Vollzeit selbstständig und fühle mich jetzt sehr gut damit. Die Arbeit mit den Klienten macht mir viel Spaß und ich genieße die Vorzüge der Selbstständigkeit. Bestimmt werden noch die ein oder anderen Hürden auf mich zukommen, aber ich weiß, dass es trotzdem immer weiter gehen wird. Ich hab das Vertrauen in mir, dass es gut gehen wird. Selbst wenn es mit der Selbstständigkeit nicht klappt, hab ich die Zuversicht, dass ich einen anderen Weg für mich finden werde, der mir gut tut.

Was hast du auf diesem Weg gelernt, was dich wirklich überrascht hat?

Überrascht hat mich, wie trotz aller Selbstzweifel und Ängste, die ich in mir trug, mein Wille, es trotzdem zu wagen, größer war. Darüber bin ich im Nachhinein total dankbar.

Was bedeutet Mut für dich? Glaubst du, es braucht Mut, um loszulegen?

Für mich bedeutet Mut nicht, keine Angst zu haben. Es bedeutet für mich, sich dafür zu entscheiden, der Angst nicht ihr Feld zu überlassen. Und ja, ich glaube es braucht Mut, um loszulegen. Wie viel, ist natürlich von der Situation abhängig. Aber wenn du etwas wirklich willst, dann lohnt es sich eigentlich immer, sich nicht von den eigenen Ängsten leiten zu lassen und es wirklich zu wagen. Es müssen ja nicht gleich riesige Entscheidungen getroffen werden. Du kannst dich auch etwas herantasten, indem du kleine Entscheidungen triffst und einfach mal ausprobierst, hineinschnupperst, weil du in vielen Fällen so schon herausfinden kannst, ob es wirklich etwas für dich ist.

Was ich auch ganz wichtig finde im Hinterkopf zu haben: Selbst wenn sich herausstellt, dass sich deine Entscheidung doch nicht so gut anfühlt, kannst du dich i.d.R. immer neu- oder umentscheiden. Das Leben ist lang und bietet genug Gelegenheiten, die eingeschlagene Richtung noch mal zu ändern. Belaste dich also nicht damit, dass es die eine Lebensentscheidung gibt, von der alles abhängt. Du darfst es deshalb entspannter angehen und du hast genug Zeit, dich auszuprobieren und herauszufinden, wie du dein Leben leben möchtest. Es erfordert nur etwas Mut.

Welchen Rat würdest du anderen Menschen geben, die den gleichen oder einen ähnlichen Weg gehen wollen, wie du?

Suche das Gespräch mit Menschen, die schon das oder ähnliches zu dem machen, was du machen möchtest. Sie können dir in der Regel viele deiner Fragen beantworten und dir von ihren Erfahrungen berichten. Ich finde das super bereichernd und hat selbst mir auch noch mehr Mut gegeben, dranzubleiben.

Und bitte andere um Hilfe, denn manchmal können und müssen wir nicht alles alleine schaffen. Sicher muss man in solchen Situationen auch mit einem Nein umgehen können. Allerdings bekommt man ein Nein gar nicht so häufig zu hören, wie man immer vermutet. Selbst viel zu geben und andere zu unterstützen ist wichtig. Aber genauso wichtig ist es eben auch, Hilfe und Unterstützung annehmen zu können, wenn man sie braucht. Das musste ich auch erstmal lernen und über meinen Schatten springen.

Vielen Dank liebe Susanne, dass du deine Geschichte mit uns geteilt hast.


Du hast auch ein Thema, in dem du dich einfach mal getraut und losprobiert hast (oder losprobieren willst)? Möchtest du Anderen von euren Erfahrungen berichten und sie ermutigen, sich auch mal was zu trauen? Dann melde dich gerne bei mir und wir schauen gemeinsam, wie wir deine Geschichte am besten teilen können. Egal, ob du dich selbstständig gemacht hast, eine neue Sportart probiert hast, Lamas züchtest, im Backen deine neue Leidenschaft entdeckt hast oder etwas ganz anderes – alle Geschichten sind willkommen.

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