Wie wir uns beschäftigt halten – Der lustige Teil

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Zuletzt aktualisiert am 21.8.2020

Nachdem ich euch letzte Woche von unserem straffen Quarantäne-Zeitplan berichtet habe, berichte ich euch jetzt, wie wir uns beschäftigt halten. Heute gibt es Teil eins für die weniger Verzweifelten, mit Aktivitäten, die Spaß machen. Im Laufe der Woche kommt dann Teil zwei für die mehr Verzweifelten. Da gibt es dann Aktivitäten in Haushalt und Garten, von denen manche auch etwas weniger Spaß machen, aber zumindest für Beschäftigung sorgen. Vielleicht ist ja auch die ein oder andere Idee für euch dabei.

Bewegung und Sport

Bei uns fing es damit an, dass meine Schwester aufgrund ihres derzeitigen Home-Studiums am Küchentisch immer wieder über Rücken-, Schulterschmerzen und Migräne klagte. Da ich bereits aus Indien Youtube-Fitnesskurse gewöhnt war, suchten wir uns also ein entsprechendes Schulteryoga-Video heraus und legten los. Das Verhältnis zwischen „Wir machen Yoga“ und „Wir bekommen spontan einen Lachanfall“ war dabei zwar nicht ganz ausgeglichen, aber trotzdem war unser Ehrgeiz geweckt. Nach und nach haben wir verschiedene Fitnessvideos ausprobiert und sind schließlich bei Zumba (am liebsten mit dem dezent übermotivierten Tanju) hängengeblieben.

Das ist nichts für euch? Das haben sowohl meine Mutter, als auch meine Schwester am Anfang gesagt, sind inzwischen aber beide motivierter als ich. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern einfach darum, sich ein bisschen zu bewegen und Spaß zu haben. Es gibt tausende Fitnessvideos da draußen und ich kann euch wirklich nur empfehlen, einfach mal loszuprobieren. Wer Empfehlungen braucht, darf sich gerne bei mir melden.

Da „Sport machen“ als triftiger Grund anerkannt ist, das Haus zu verlassen, bieten sich da natürlich auch außerhalb der eigenen vier Wände ausreichend Möglichkeiten. Während wir im Gegensatz zum Rest der Menschheit die Räder bisher noch im Schuppen stehen haben, sind unsere Inlineskates bereits rege in Gebrauch.

Wer es nicht ganz so aktiv mag, kann natürlich aber auch aufs gute alte Spazieren zurückweichen. Da uns die altbekannten Spazierwege irgendwann dann doch etwas langweilig geworden sind, haben wir irgendwann beschlossen, neue Wege zu gehen. Daher sind wir einfach mal den Wanderwegweisern in der Umgebung gefolgt, an denen wir zuvor immer fleißig vorbeigelaufen sind. Wer hätte gedacht, dass die tatsächlich irgendwo hinführen?

Ein überwuchterter Baumstumpf mitten im Fichtenwald, an dem Pilze wachsen - entdeckt auf unserem Spaziergang
Ein Schmetterling auf dem Weg - ebenfalls auf unserem Spaziergang entdeckt
Ein kahler Laubwald, der etwas gespentisch wirkt - ebenfalls von unserem Spaziergang
Wenn man nur genau hinschaut, gibt es auch auf unseren Spazierwegen immer wieder neues zu entdecken.

Kleiner Bonus: Seit dieser Woche ist es auch in Bayern erlaubt, sich zum Spazieren im sicheren Abstand mit einer weiteren Person zu verabreden. Wenn das kein Ansporn ist, dann weiß ich auch nicht.

Kreatives und Lustiges

Aber auch im Haus haben wir ein paar Möglichkeiten gefunden, uns zu beschäftigen. Vorreiter dabei ist eindeutig wieder meine Schwester, die bisher mit Hilfe ihrer Nähmaschine die ganze Familie mit Mundschutz versorgt hat. Außerdem hat sie allen Sofakissen einen neuen Bezug verpasst und mir nicht nur eins, sondern gleich zwei neue Kleider genäht.

Ebenfalls gute Beschäftigungen, die man auch überraschend schnell lernen kann (in diesem Fall kann ich nur auf Pinterest verweisen), sind Sachen wie Handlettering, (Aquarell-)malen und Origami. Das lässt sich auch alles schön verbinden, indem man zum Beispiel eigene Grußkarten erstellt und an Freunde und Bekannte verschickt. Wie ihr an die entsprechenden Materialien kommt, verrate ich euch weiter unten.

Wir als Familie haben inzwischen auch unsere eigene kleine Hausband gegründet. Da wir alle recht musikalisch sind und die entsprechenden Instrumente besitzen, war das naheliegend. Einer von uns hat in diesem Zuge sogar endlich (da schon seit Jahren geplant) Bass spielen gelernt. Die gemeinsam gespielten Lieder haben wir aufgenommen und für die Online-Andachten und den Online-Lobpreisabend unserer Gemeinde zur Verfügung gestellt. Dazu braucht es übrigens auch keine Hausband, sondern das geht auch wunderbar allein oder zu zweit, wie andere Beiträge zu besagtem Lobpreisabend eindrucksvoll bewiesen haben.

Bereits vor ein paar Jahren haben wir Escape Rooms für uns entdeckt. Dabei wird man als Team in einen Raum „eingeschlossen“ (ist nicht so schlimm wie es klingt und ein Ersatzschlüssel ist immer im Raum) und muss sich durch das Lösen verschiedenster Rätsel den Weg aus dem Raum erspielen. Dazu gibt es meistens eine Hintergrundgeschichte. Meist geht es um nichts Geringeres als die Weltrettung (ihr wisst ja alle gar nicht, wie oft ohne uns die Welt schon untergegangen wäre). Glücklicherweise gibt es dieses Erlebnis inzwischen auch für zu Hause in Form von Spielen.

Unser Allzeit-Favorit dabei bleiben die EXIT-Spiele, von denen wir alle auf dem Markt verfügbaren Teile inzwischen durchgespielt haben. Leider kann man diese Spiele immer nur einmal spielen (weil man die Rätsel dann ja kennt und teilweise auch Teile des Spiels zerstören muss), aber das ist es auf jeden Fall wert. Wir haben inzwischen auch schon verschiedenste andere Escape-Spiel-Varianten probiert und auch die haben sich bisher gut geeignet, die Zeit bis zum nächsten EXIT-Teil zu überbrücken. Allerdings sind die zum Teil im Grundspiel recht teuer, da dort eigene Geräte enthalten sind, die dann für die Erweiterungen wiederverwendet werden können.

Zu guter Letzt hat sich bei uns über die Jahre hinweg auch die Tradition etabliert, uns gegenseitig möglichst unmögliche Puzzles zu schenken und zu puzzlen. Von Minions über Zebras und Weinkorken bis hin zu Stroh war da schon alles dabei. Momentan sind wir dabei, 980 Teile Laubblätter um einen 20 Teile großen Frozen-Olaf zu puzzlen. Falls jemand Bedarf an unmöglichen oder Puzzles hat, dürft ihr euch gerne bei mir melden.

Olaf im Laubwald - Puzzle im Prozess
Darf ich vorstellen? Olaf im Laub

Solidarisches

Das Gute an der momentanen Situation ist, dass trotz aller Einschränkungen viele Geschäfte, Organisationen und Menschen wirklich kreativ werden, um ihre Kunden trotzdem noch zu erreichen. Jetzt liegt es an jedem von uns, diese Angebote anzunehmen und auszuprobieren. Genau das haben wir in den letzten Wochen auch ausgiebig getan.

Da auch Kirchen derzeit keine Veranstaltungen abhalten dürfen, gibt es auf Youtube inzwischen die verschiedensten Formate. Das fängt an mit dem klassischen Sonntagsgottesdienst (übrigens oft auch mit entsprechenden Videos zu den Kindergottesdiensten), geht weiter mit diversen Lobpreisangeboten bis hin zu Vlogs, auf denen täglich kleine Impulse veröffentlicht werden. Vieles davon ist wirklich schön gemacht und es lohnt sich auf jeden Fall, mal reinzuschauen. Zusätzlich organisieren immer mehr Gemeinden und Vereine inzwischen Einkaufsdienste oder Lebensmittelausgaben für Bedürftige, telefonische Hausaufgaben-/Homeschoolingbetreuung oder Online-Meetings, bei denen man sich über die aktuelle Situation und das eigene Befinden austauschen kann.

Außerdem ist es momentan wichtiger denn je, unsere Lieblingsgeschäfte und -restaurants zu unterstützen. Bei den meisten Restaurants ist es möglich, Essen telefonisch zu bestellen und dann einfach abzuholen. Das liefert nicht nur einen triftigen Grund, das Haus zu verlassen, sondern spart auch noch das Kochen und ist eine schöne Abwechslung (es gibt sogar einige wenige Restaurants, bei denen das nicht in einem Plastikmüllwahnsinn ausartet). Egal ob klassisches Sonntagsessen, Pizza, indisches Essen oder Burger, wir wurden noch von keinem Essen enttäuscht.

Und auch wenn es momentan verlockend erscheint, einfach beim großen bösen A zu bestellen, wenn man im Moment etwas braucht, so versuchen wir doch, das zu vermeiden. Viele Geschäfte haben inzwischen Möglichkeiten gefunden, ihre Ware auch trotz geschlossener Läden zu verkaufen (und außerdem öffnen die Läden in vielen Bundesländern jetzt ja auch wieder). Da gibt es Blumenkistenlieferservices von Gärtnereien, Buchhandlungen verschicken Bücherkisten, bei denen man entscheiden kann, was man behält und was man zurückschickt und bei Stoffläden kann man per Whatsapp bestellen und die gewünschte Ware liegt am nächsten Tag in einem Karton vor dem Laden bereit (natürlich alles nur Beispiele).

All das haben wir selbst probiert und alles davon hat einwandfrei funktioniert. Vielleicht ist das etwas umständlicher als eine Online-Bestellung, aber uns ist es das auf jeden Fall wert und ich hoffe, euch geht es da genauso. Es lohnt sich auf jeden Fall, Augen und Ohren für entsprechende Aktionen offenzuhalten oder auch einfach mal im Lieblingsgeschäft anzurufen und nachzufragen, ob es da Möglichkeiten gibt.

Das war also Teil 1 wie wir uns momentan beschäftigt halten. Vielleicht war ja auch was Gutes für euch dabei. Oder habt ihr vielleicht noch Tipps? Dann lasst gerne einen Kommentar da.

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