Digitales Nomadentum: Was und warum?

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Zuletzt aktualisiert am 7.7.2020

Auf dem Blog und auch auf Instagram habe ich jetzt schon mehrfach meine drei großen Ziele erwähnt. Digitales Nomadentum, finanzielle Unabhängigkeit und ein nachhaltigeres Leben. Und regelmäßig bekomme ich Rückfragen, was das denn eigentlich ist. Daher habe ich beschlossen, heute mal mit dem digitalen Nomadentum anzufangen. Ich erkläre euch, was das eigentlich ist und warum ich das möchte.

Was ist Digitales Nomadentum?

Ich weiß schon, eigentlich zitiert man Wikipedia nicht, ich tue es an dieser Stelle aber trotzdem. „Ein digitaler Nomade […] ist ein Unternehmer oder auch Arbeitnehmer, der fast ausschließlich digitale Technologien anwendet, um seine Arbeit zu verrichten und zugleich ein eher ortsunabhängiges beziehungsweise multilokales Leben führt.“ (Aus Wikipedia/Digitaler Nomade – ist nicht der beste Artikel, aber die Definition ist ganz tauglich).

Ursprünglich kommt diese ganze Bewegung meines Wissens nach (wie könnte es auch anders sein) aus Amerika und wurde sehr stark geprägt durch Tim Ferriss‘ Buch „The 4-Hour-Work-Week“ bzw. auf Deutsch „Die 4-Stunden-Woche“. Darin beschreibt er verschiedene Vorgehensweisen, wie man die wöchentliche Arbeitszeit auf bis zu vier Stunden komprimieren kann. Und das, ohne dabei ein schlechteres Ergebnis zu liefern. Das funktioniert natürlich nicht für alle Jobs, aber tatsächlich für deutlich mehr, als man es sich im ersten Moment vorstellen kann. Tipps wie z.B. zeitaufwändige Aufgaben, die wenig Ertrag bringen (Stichwort 80/20-Regel), einfach wegzulassen, sind eigentlich für fast jeden irgendwie umsetzbar.

Das hat zwar an sich zunächst einmal nicht viel mit digitalem Nomadentum zu tun, aber viele der Ansätze lassen sich sehr gut dafür nutzen, ein Leben als digitaler Nomade aufzubauen. Außerdem wird sehr schön erklärt, wie man den Sprung schafft, dass Chef, Kollegen und Kunden das Endergebnis wichtiger ist als die Anwesenheit. Ab diesem Zeitpunkt steht dem digitalen Nomadentum nichts mehr im Wege.

Übrigens heißt digitales Nomadentum nicht automatisch auch Ortsunabhängigkeit. Viele digitale Nomaden haben „ganz normal“ einen Ort, an dem sie zu Hause sind. Aber der Druck, für die Arbeit jeden Tag am gleichen Ort sein zu müssen, fällt weg. Das ermöglicht einerseits längere Reisen, aber auch für Familien einfach mal Sachen wie sechs Wochen Sommerferien bei Oma und Opa, ohne dass dafür der komplette Jahresurlaub draufgeht.

Digtiales Nomadentum - Das Watt vor Wyk, mein persönlicher Arbeitsplatz-Traum
Viele digitale Nomaden träumen von Bali – ich von meiner Lieblingsnordseeinsel (Föhr)

Wie ich auf das Thema gekommen bin

Ich kann mich noch ziemlich genau an den Tag in Rumänien erinnern, als ich zum ersten Mal auf einen Reiseblog gestoßen bin. Eigentlich war ich auf der Suche nach etwas ganz Anderem, aber auf einmal eröffnete sich mir eine neue Welt. Ich konnte nicht mehr aufhören, die Einträge auf der Seite zu lesen. Ich konnte es kaum glauben. Da draußen waren so viele Frauen (und Männer, aber die haben mich nicht so fasziniert), die sich ihren Lebensunterhalt beim Reisen verdienten. Nicht gesponsert von Mami und Papi, wie ich das in meiner Naivität angenommen hatte, sondern durch ihre Blogs, mit denen sie Geld verdienen konnten. Das beste an der Sache? Eigentlich wirkten diese Frauen völlig normal. Wenn die es geschafft hatten, sich ein solches Leben aufzubauen, konnte ich das dann nicht auch?

Und dabei war es gar nicht so sehr das Reisebloggen, was mich so sehr fasziniert hat. Es war die Tatsache, dass es da noch einen anderen Weg gab als den, den ich bisher als einzig richtigen angenommen hatte. Die Tatsache, dass Arbeiten und Reisen sich nicht ausschließen müssen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich das ja sogar selbst schon getan. Als Au-Pair in Irland und auch während meines Praktikums in Rumänien. Und irgendetwas sagte mir, dass meine Reiselust auch danach nicht gestillt sein würde. Dafür gab es einfach zu viele Länder und Sehenswürdigkeiten zu entdecken, als dass mir mein Jahresurlaub dafür jemals hätte ausreichen können.

Warum ich digitale Nomadin werden möchte

Seit diesem Moment habe ich mich immer wieder mit der Thematik befasst. Immer mehr Blogs gelesen. Und immer mehr Wege entdeckt, als digitaler Nomade zu leben.  Eigentlich stand für mich außer Frage, dass ich das auch möchte. Der Plan, wie ich dahinkomme, hat sich seitdem zwar schon fünfmal geändert, aber das Ziel ist gleich geblieben. Ich weiß einfach, dass ich es nicht allzu lange an ein- und demselben Ort aushalte. Und ich weiß, dass mir ein paar Wochen Urlaub niemals reichen werden, um ein Land so kennenzulernen, wie ich das möchte.

Meine Reiseträume reichen von einem monatelangen Sprachkurs in Spanien und Pilgerwanderungen bis hin zu einer Antarktis-Kreuzfahrt. Nimmt man dann noch dazu, dass ich das ganze gerne so nachhaltig wie irgend möglich gestalten möchte, dann ist digitales Nomadentum die einzig praktikable Lösung. Das heißt nicht, dass ich nie wieder eine eigene Wohnung haben werde. Das heißt einfach nur: Ich kann entscheiden, wo ich lebe und wie lange ich dort bleibe, ohne dass das irgendwelche Auswirkungen auf mein Einkommen hat.

Wie funktioniert digitales Nomadentum?

Soweit die Theorie. Und jetzt zur Praxis. Wie funktioniert das denn jetzt genau? Die Antwort ist extrem einfach: Das Internet macht’s möglich. E-Mails lösen die feste Post-Adresse ab (rechtliche Aspekte lasse ich hier mal außen vor). Videokonferenztools sorgen dafür, dass Meetings nicht mehr unbedingt persönlich stattfinden müssen. Und mit einem Onlineshop lässt sich auch ohne Ladengeschäft verkaufen, besonders wenn es sich um digitale Produkte (zum Herunterladen, d.h. ohne Versand) handelt. Inzwischen lässt sich außerdem mit viel geklickten Websites, Blogs, Videos und Social Media Profilen problemlos Geld verdienen.

Ich persönlich plane, mich als virtuelle Assistenz selbstständig zu machen. Das werde ich bald noch genauer erklären, aber im Großen und Ganzen werde ich Unternehmern anbieten, sie im Online-Business zu unterstützen. Das geht z.B. indem ich mich um die Website kümmere oder bei der Erstellung der digitalen Produkte mithelfe. Also ziemlich genau der Job, für den ich auch ausgebildet bin, nur eben nicht länger als Angestellte.

Muss man sich selbstständig machen, um digitaler Nomade zu werden? Nicht unbedingt. Im Endeffekt kann jeder Job, der im Home Office ausgeführt werden kann (wie wir ja jetzt wissen deutlich mehr als gedacht), auch von überall woanders erledigt werden. Das heißt noch nicht, dass das erlaubt ist und je nach verarbeiteten Daten ist das auch nicht besonders ratsam, aber rein technisch wäre es möglich. Inzwischen gibt es ganze Jobportale für Digitale Nomaden, was wahrscheinlich der beste Beweis ist, dass auch digitales Nomadentum und eine Festanstellung sich nicht ausschließen.

Digitales Nomandentum - Arbeiten auf einem Campingplatz direkt am See
Ein Campingplatz direkt am See – der Lieblingsarbeitsplatz einer ehemaligen Kollegin, die trotz Festanstellung frei ihren Arbeitsplatz wählen kann

Meine Lieblingsinspirationsquellen

Ich hoffe ihr habt jetzt ein bisschen eine bessere Vorstellung davon, was ich meine, wenn ich von digitalem Nomadentum spreche. Aber weil ich ja selbst noch ganz neu in diesem Feld bin und daher mit nicht viel mehr als Wünschen herhalten kann, wollte ich euch nicht die Blogs vorenthalten, die bei mir diese Wünsche geweckt haben:

Der Travel Blog von Alex (Alex in Wanderland – englisch), die sehr persönlich und mitreißend von ihren Travel-Erlebnissen berichtet.

Der Blog von Lauren (Never Ending Footsteps – englisch) und ihr Buch „How not to travel the world“, wobei sie den Fokus vor allem auf die ganzen Missgeschicke legt, die ihr beim Reisen passieren, was sie einfach unheimlich sympathisch macht.

Amanda (A Dangerous Business – englisch), die sehr informative Blogposts hat (wenn ihr in den Urlaub fahrt, dann unbedingt vorher bei ihr suchen, ob die Posts zu eurem Reiseziel hat), aber auch gerne kritisch mit sich und der Travel Blogging Welt ins Gericht geht.

Im deutschen Bereich war es vor allem Carina (Pink Compass), die mich sehr inspiriert hat. Sie bloggt zwar nicht mehr auf dieser Seite, aber das Archiv wird bleiben und auch ihre Artikel sind definitiv lesenswert.

Wie ist deine Meinung zu diesem Thema? Totaler Quatsch oder ernsthafte Alternative zum 9-5-Job?

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